Worte zur Corona-Krise 10: Verunsicherung und Gleichgewicht

Liebe Freundinnen und Freunde,
Wie finden wir unser Gleichgewicht?

August 2020, seit nahezu sechs Monaten hält uns die Corona-Krise im Bann. Wiederholt habe ich von verlorenen Sicherheiten gesprochen und an das Grundvertrauen appelliert, ohne das niemand von uns ausgewogen leben kann. Ich verwies auf die Alternative von Leben und Tod, die vor allem die Älteren unter uns herausfordert. Natürlich habe ich die Frage gestellt, ob wir uns wirklich in den Händen Gottes oder einer letzten Instanz wissen. Jetzt komme ich noch einmal zurück auf dieses Grundthema, denn inzwischen hat uns die tiefe Verunsicherung nicht nur als einzelne Personen erreicht, sondern auch zu kollektiven Auswirkungen geführt. Es geschah etwas mit unserer Gemeinschaft. Weiterlesen

Kein Weltfrieden ohne Religionsfrieden

Ein Gott, eine Welt, viele Religionen

Vortrag am 1. Juni 2017 in Weilheim (Obb.)

Einleitung: Religion, ein politischer Faktor

„Kein Weltfrieden ohne Religionsfrieden“ Wer hätte vor 30 Jahren gedacht, dass dieses Motto so brisant werden könnte, wie es nach dem 11. September 2001 geworden ist, als die Twin Towers in New York zusammenstürzten! Nicht nur der Islam, auch andere Religionen wurden inzwischen wieder als hochpolitische Faktoren zur Kenntnis genommen. Weiterlesen

Fundamentalismus – Schatten aller Religionen

Gegen den fremden und den eigenen Fundamentalismus

Der 7. Januar 2015, der Tag der Pariser Attentate, muss kein historischer Einschnitt sein, aber er verbietet es dem Islam und dem Christentum im west-östlichen Spannungsfeld endgültig, weiterhin die komplexen Probleme und Fragen zu verdrängen, die unser gegenseitiges Verhältnis vergiften und uns von Katastrophe zu Katastrophe schlittern lassen. Die Zeit der konstruierten Feind- und Idealbilder ist vorbei. Zwischen uns stehen reale Fragen, die wir schon längst miteinander, nicht gegeneinander hätten lösen müssen. Weiterlesen

In der Angstfalle

Der Vorwurf des Fundamentalismus ist schnell gemacht. Aber welche Religion ist frei davon?

„Die Zeit ist aus den Fugen.“ Seit dem 7. Januar, dem Tag der Pariser Attentate, denke ich immer an diese Zeile aus dem „Hamlet“ von Shakespeare. Bis dahin registrierte ich, letztlich gefasst, die Schreckensberichte aus dem Irak, aus Syrien, Afghanistan oder Pakistan. Die New Yorker Anschläge von 9/11, zweifellos ein Höhepunkt terroristischer Gewalt, schienen ein singuläres Ereignis zu sein. Morde in Madrid (2004) und London (2005), selbst die Grausamkeiten in Nigeria nahm ich in der Hoffnung hin, dass sich solche Taten nicht wiederholen. Doch Paris hat uns nun näher an politische Abgründe geführt. Weiterlesen

Abrahams Kinder

Zum schwierigen Dialog zwischen Juden, Christen und Muslimen

Abrahams Kinder – Juden, Christen und Muslime also – haben es schwer miteinander, schwerer denn je. Judenhass ist in unserer Öffentlichkeit zwar tabuisiert, schwelt aber untergründig weiter; Erinnerungen an die Kreuzzüge oder an die Judenpogrome des Mittelalters rufen immer noch Emotionen hervor und nicht alle haben die moralische Katastrophe der Schoah begriffen. Islam- und Türkenschelte sind schon eher akzeptiert und spätestens seit 2001 treibt die Islamophobie neue Blüten. Weiterlesen

„… und wie soll es weitergehen?“

Religionen als Hoffnungsstifter

Einleitung

Nichtchristliche Religionen in Deutschland: eine Schreckens- oder eine Hoffnungsvision? Religionen in einer säkularen Gesellschaft: haben sie noch eine Funktion? Globale Zusammenarbeit der Religionen zum Wohl der Menschheit: ist das Utopie oder eine überlebensnotwendige Unternehmung? Weiterlesen