Abrahams Kinder – Zur Aktualität des Trialogs

Lassen sich die Konflikte zwischen Christentum, Judentum und Islam überwinden?

Der Trialog zwischen Juden, Christen und Muslimen ist mit Enttäuschungen und Hoffnungen gesättigt. Einerseits ist er unverzichtbar, andererseits stellen sich ihm massive kulturelle, soziale und politische Probleme entgegen. Im kommenden Text sollen für ihn einige Bedingungen und Ziele formuliert werden. Weiterlesen

Der Mensch vor dem absoluten Geheimnis, oder: Wie überzeugend beantwortet K. Rahner die Frage nach Gott?

Über den deutschen Sprachraum hinaus kann Karl Rahner als einer der einflussreichsten römisch-katholischen Theologen des 20. Jahrhunderts gelten. Er versteht Gott als absolutes Geheimnis. Doch als Geheimnis sieht er ebenso den Menschen, dessen Idee sich in Jesus Christus konkretisiert hat. Der Artikel stellt die These auf: Die geniale Konzeption Rahners, die die Geschichte Jesu vernachlässigt und Kant gegen dessen Absichten interpretiert, ist einem überholten westlichen Überlegenheitsdenken verpflichtet. Weiterlesen

Vom Sündenfall zur Erbsünde – Bemerkungen zum Katechismus der Katholischen Kirche

Dem für Katholiken hochoffiziellen „Katechimus der Katholischen Kirche“ ist es nicht gelungen, den umstrittenen Glaubenssatz von der Ersünde der Menschheit im Blick auf die gegenwärtigen Menschheitsfragen zu erschließen. Im Gegenteil, Der Katechismus verwechselt eine theologische Reflexion aus dem 5. Jahrhundert mit einer elementaren Glaubensverkündigung. Weiterlesen

Ijobs Gott – Wer trägt die Verantwortung?

Wer trägt für das Böse in der Welt Verantwortung. Die Epoche, da wir dem alles erschaffenden Gott die Schuld dafür in die Schuhe schieben können, ist vorbei. Die Erstverantwortung liegt bei den Menschen. Nach Ijob geht es um ein elementares Verantwortungsbewusstsein, das tiefer als einzlne Schuldzurechnungen reicht. Weiterlesen

Der Glaube der Kirchenväter? Zu den Grundlagen von J. Ratzingers Theologie

J. Ratzinger, ehemals Präfekt der römischen Glaubenskongregation und späterer Papst, hat die theologischen Geschicke der Kirche 33 Jahre lang geleitet. Der Artikel stellt die These auf, dass er sich Ratzinger eher von der griechischen Metaphysik als  von der Botschaft Jesu leiten ließ. Weiterlesen

Zur Aktualität der Negativen Theologie

Die Negative Theologie ist nicht nur in der christlichen Theologie, sondern auch in anderen Religionen zu Hause. Doch ist sie in jeder Epoche neu zu erarbeiten, denn die Erfahrung der Gottesferne zeigt sich in immer neuen Weisen. Heute ist zu fragen: Ist Gott nicht deshalb wirklichkeitsfern geworden, weil schon unserer Sprache die Wirklichkeit abhanden gekommen ist. Weiterlesen

Der Satanspakt der Neuzeit – Zu einem Roman von Harry Mulisch

Einleitung: Von der Gegenwart erzählen

Der biblische Glaube lebt aus Erfahrungen, die in Geschichten erzählt, weitergegeben und immer neu angeeignet werden. Diese Geschichten ersetzen die persönliche Wegsuche nicht, aber sie sind wie ein Netz über den Abgrund menschlicher Beliebigkeit gespannt, sie geben Orientierung. Spätere Generationen tragen ihre eigenen Erfahrungen in dieses Netzwerk ein. Weiterlesen

Zwei Texte aus der Zeitschrift CONCILIUM zum Ordinationsverbot von Frauen[1]

Im Juni 1999 veröffentlichten Elisabeth Schüssler Fiorenza und Hermann Häring in der Zeitschrift CONCILIUM eine Themennummer zur Frage der Frauenordination („Die Weigerung, Frauen zu ordinieren“, 35[1999], Nr.3). Die von Häring verfassten Beiträge werden hier dokumentiert. Zwar spiegeln die vorgetragenen Artumente den Diskussionsstand vom Herbst 1998, dennoch wirken sie auffallend aktuell; die katholische Kirche hat sich noch immer nicht bewegt.  Weiterlesen

Böse, das/der (Lexikonartikel)

 

1. Der Sprachgebrauch des Begriffs „böse“ reicht von einer undifferenzierten Alltagsbedeutung (ungesund, bedrohlich oder gefährlich) über eine religiöse Einordnung (unheilbringend) und eine spezifisch moralische Qualifikation (übelwollend) bis hin zu einer metaphysischen Erklärung der Welt aus einem guten und einem schlechten Prinzip. Weiterlesen

„… wie ein Blitz vom Himmel“ – Zur Geschichte des Teufelsglaubens, eine Lesehilfe

Der Teufel, von Philosophen längst ins Reich der Fabeln verbannt und von Theologen nur noch ungern besprochen, ist wieder im Schwange. Geheimzirkel und satanistische Bewegungen greifen auf ihn zurück. Den Ton bestimmen Totenschädel und Gruselkabinett, Sexismus und ritualisierte Perversion, aber auch Psychoterror und kriminelle Energie. Dabei hätte das Christentum 2000 Jahre Zeit gehabt, sich zu Bewusstsein zu bringen, was es mit den Unheilsfiguren aus anderen Religionen erbte. Weiterlesen

Ijob in unserer Zeit – Zum Problem des Leidens in der Welt

Selbstkritische Bescheidenheit

Ijob gibt es nicht nur im Alten Testament, und Leiden ist keine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Nicht nur Israel hat sich der zu verhandelnden Frage gestellt, vielmehr wurzelt die Ijobsgeschichte in einer anderen Kultur[1]. Und wir sollten nicht versuchen, auch noch den Rekord der Leidensmaximierung für uns zu verbuchen. Daß das Christentum die angemessenste aller Lösungen biete, ist zudem vielen Zeitgenossen zweifelhaft geworden. Weiterlesen

Das Böse der Welt – Als Frage nach Gottes Ohnmacht und Macht

Mit der Katastrophe von Auschwitz ist die klassische Verteidigung von Gottes Güte gegenüber dem Übel der Welt zusammengebrochen. Theologie und Philosophie sitzen seitdem in einem Boot und ohne Rückgriff auf die Praxis reichen ihre Theorien nicht mehr aus. Weiterlesen

Den Teufel zum Vater? – Zur Verdrängung des Bösen in Geschichte und Theologie

Der Kampf gegen das Böse im Christentum und in anderen Religionen ist mit einem Widerspruch behaftet. Er lässt sich vom Bösen selbst affizieren, verdinglicht und projiziert so sein eigenes Böses in die Dinge hinein, statt die eigenen Anteile des Bösen zu entdecken. Im Christentum führte dies zu einem gnadenlosen Kampf für die Wahrheit, zur Leugnung der leiblichen Vitalität und zur Verteufelung der Welt. Weiterlesen